Marlin by Hohner SL400G
Marlin by Hohner Gitarren und Bässe wurden ab 1986 bei Samick in Korea gebaut. Diese Marlin wurde ab 1988 gebaut. Dem verbauten Floyd Rose (licensed) Bendmaster Tremolo muss sie ein frühes Modell sein, da das Bendmaster in den 80ern gebaut wurde.
Bestandsaufnahme
Als die Gitarre zu mir kam, hatte sie 3 Macken:
- Einen mechanisch unbedeutenden Riss an der Halstasche
- Kleinen Lackriss an der anderen Seite der Halstasche (typisch Strat)
- Die Befestigung für den Tremoloarm war im Sustainblock ausgebrochen
Tremoloreparatur (Floyd Rose Bendmaster)
Das Floyd Rose Bendmaster (Mfg als Stempel auf der Grundplatte steht für Manufacturing) wurde in den 80ern auf zahlreichen Gitarren wie z.B. Charvel, Westone, Samick und Epiphone (Bender) verbaut. Die hier war auf einer Marlin by Hohner SL400G aus den 80ern monitert. Eine konstruktive Schwäche dieser alten Tremolos ist die Aufnahme des Arms. Bei diesen alten Tremolos ist die Buchse in den Block aus Zinkdruckguss eingeschraubt. Allerdings reicht die Materialstärke des Gussblocks hierfür nicht aus und ie Buchse war ausgebrochen. Bei späteren Floyd Rose hat man das geändert und die Buchse mit der Grundplatte verschraubt.
Ersatzteile gibt es nicht mehr und ein gebrauchtes Tremolo liegt bei Reverb bei ca. 100.-.
Die Bohrung in der Grundplatte ist nahezu identisch mit heutigen Floyd Rose Tremolos. Also war der Reparaturweg klar. Block abschleifen und Buchse und Arm von einem neuen Trem einsetzen. Als Eratzteilspender diente eine preiswerte Kopie. 21.- Euro (!)mit guten Bewertungen von Amazon. Ein Arm mit Buchse als Ersatzteil kostet über 30.-. Da der Block auch noch ein paa Risse aufwies, wurden diese mit Epoxy gesichert.
Hals

Body
Elektrik
Setup und Fertig
Der Halsstab zickte rum. Die Mutter ging nicht weit genug drauf um die erforderliche Spannung zu bringen. Ok dachte ich. Holz zu komprimiert. Muss eine Scheibe drunter. Aber das war es nicht. Gewindetiefe der Mutter gemessen und mit der einschraubbaren Tiefe verglichen. Da war noch Luft. Was war es? Dreck. Dazu muss man wissen, das diese Muttern (Inbus an einem Ende und Gewinde am anderen) in der Fertigung durchgebohrt werden. Dann wird von einem Ende das Gewinde eingeschnitten und vom anderen Ende der Sechskant eingestoßen. Und da kann natürlich eine Verbindung bleiben. Sauber gemacht, etwas Öl drauf und der Halsstab liess sich einwandfrei einstellen.
Der Rest war Routine. Saitenlage, Saitenreiter auf Griffbrettradius (20"), die Oktavreinheit und die Pickuphöhe eingestellt. Das war's.