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BaldMan's Mojo

Cort X (X-2)

Die Gitarre bekam ich von Bastian (Gitarrist der Münchner Death Metal Band Hailstone).

Bestandsaufnahme

Der Body hatte Aufkleber, die Schrauben waren rostig, eine Pickupschraube fehlte, Abdeckungen von E-Fach und Federkammer fehlten, Schrauben am Tremolo rostig, Hals verdreckt, Bünde angelaufen aber ok und Hals mit einem Kartonstreifen geshimmt. Die Bohrungen der Halsbefstigungsschrauben hatten Ausrisse, da mal wieder die Bohrungen vorher nicht angesenkt wurden. Das hatte ich allerdings auch schon bei Fender Mexico. Also nichts wildes.

Zuerstmal Entrosten

Das Thema Entrosten habe ich genauer separat beschrieben.

Die Schrauben werden einfach über Nacht in Zitronensäure eingelegt. Ich verwende hierzu keine fertige flüssige Zitronensäure, da diese zwar zum Entkalken der Kaffeemaschine reicht, aber für Rost nicht konzentriert genug ist. Also selbst angesetzt.

Die Schrauben wurden über Nacht drin einlegt, mit Wasser abgespült und getrocknet. Dann kurz mit der Sprühdose rüber und fertig.

Die Polstücke müssen zum Entrosten über den Spulenkörper rausstehe. Also Humbucker auseinandergeschraubt und Polstücke etwas rausgedrückt. Anschliessend mit dem Dremel (Drahtbürste) entrostet, mit feinem Schleifpapier nachgeschliffen und poliert.

Body & Elektrik

Der Body war ok. Lediglich die Abdeckungen für E-Fach und Federfach fehlten.
 
Zuerst wurde der E-Fach Deckel neu gefertigt. Die Kanten des Faches wurden auf Papier übertragen (Bleistift - wie man es in Filmen für durchgedrückte Schrift sieht oder als Kinder mit Münzen) und dann auf selbstklebendes Eitkettenpapier. Auf Kunststoffplatte aufgeklebt, ausgesägt, gebohrt und in Form geschliffen und poliert. Passte.
 
Die Abdeckung für das Federfach war etwas blöd. Hier passte keine hndelsübliche für Strats. Also ebenfalls angefertigt. Glücklicherweise hatte der alte Deckel Spuren auf dem Korpus hinterlassen, wodurch Maße und Lage ermittelt werde konnten. Schablone aus Papier, ausgerichtet durch Klebeband an den Spuren des alten Deckels, Bohrungen übertragen und das ganze wie gehabt auf die Kunstoffplatte übertragen. Die Öffnung für die Saiten wurde von einer Strat übernommen. Dann noch sägen, schleifen, fräsen, bohren und polieren unf fertig war die neue Abdeckung.
 
Das Tremolo wurde komplett zerlegt und gereinigt. Die rostigen Madenschrauben und die Verstellschrauben wurden ersetzt. Da unterschiedliche Federn drin waren, habe ich noch einen Satz neuer Federn spendiert. Da das Trem freischwebend war, bekam es einen Tremolo Stabilizer.
 
Der Schalter war noch ok. Das E-Fach wurde mit Abschirmlack (Fach) und Abschirmfolie (Deckel) komplett abgeschirmt. Die Potis wurden gegen große neue Alpha-Potis ersetzt. Die großen Potis sind einfach belastbahrer und haben aufgrund des größeren Durchmessers einen besseren Regelweg. Da die alte Buchse korrodiert war, wurde eine neue eingebaut. Das ganze wurde mit silikonummantelten Kabel (Größe AWG22) neu verkabelt.
 
 

Der Hals

Eindeutig lange viel gespielt. Entsprechend waren die Ablagerungen. Also erstmal Sattel entfernt (der war fertig) und gereinigt das Griffbrett gereinigt. (siehe hier etwas ausführlicher).
 
Die Bünde wurden abgerichtet, poliert und das Griffbrett neu eingeölt. Die Befestigungbohrungen wurden erstmal "entfasert". Diese Fasern entstehen fast immer, wenn man Schrauben in Holz dreht ohne vorher die Bohrung anzusenken. Durch die Fasern sitzt der has dann auch nicht perfekt. Logisch - irgendwo muss das Holz ja bleiben. Deshalb senkt man die Bohrungen an. Die Schrauben fassen besser und Fasern haben Platz. Das wurde hier nachgeholt.
 
Der Sattel wurde neu aus Rinderknochen angefertigt.
 

Setup

Das Übliche - Halskrümmung, Saitenlage, Oktavreinheit, Saitenreiten auf Griffbrettradius (17" - ziemlich flach) eingestellt. Und natürlich das Trem. Mit freischwebenden werde ich mich wohl nie richtig anfreunden. Aber ein Stabilizer erleichtert schon einiges.
 
 
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