Wir würden gerne Cookies auf Ihrem Rechner platzieren, um uns zu helfen diese Website zu verbessern. Erfahren sie mehr über diese Cookies in der Datenschutzerklärung.

BaldMan's Mojo

Rusty Metal

Den "Ausgangsschrott" (eine alte Rocktile) bekam ich von einem Freund. Umzugsschaden. Man sollte eine Waschmaschine nicht auf eine E-Gitarre stellen. Die Gitarre war aber reparierbar und ich suche ja immer was als Hobby und zum Üben. Kommerziell gesehen war sie einfach nur ein Totalschaden.

Leider habe ich manchmal beim Arbeiten einfach vergessen Zwischenschritte zu fotografieren.

Folgendes war kaputt:

  • Die Ecke des Bodies bei der Elektrik war duch die Fräsung für die Elektrik abgebrochen. Nur die Kabel hielten es am Rest.
  • Durch den ganzen Body ging ein Anbruch
  • Die Pickups hatten es nicht überlebt.

Beim Zerlegen fiel dann noch weiteres auf:

  • Miese Mechaniken -> Müll
  • Billiges Floyd Rose Licensed Tremolo -> Müll
  • Klemmsattel hing ein paar Millimeter in der Luft, weil die Auflagefläche zu klein war.
  • Die Elektrik war Mist -> Müll

Also erstmal komplett zerlegt.

Body

Ein Vorteil war, dass der Body aus einem kurzfaserigen Holz bestand (wahrscheinlich Paulownia/Blau-glockenbaum) und nicht aus Pappel oder Linde, wie die heutigen Rocktiles. Dadurch war es einfach zu leimen.

Zuerstmal Farbe auf Ober- und Unterseite runter (Heissluft). Als Grundierung diente ein sauhartes Polyesterharz. Das dauerte dann etwas länger und es gab auch mehr "Macken". Der Excenterschleifer löste schliesslich das Problem (am E-Fach zu gründlich)

Anschliessend lies sich die abgebrochene Ecke problemlos wieder anleimen.

Bei dem großen Riss war es schon schwieriger. Da war kein Leim reinzubekommen. Beim Versuch, den Riss über ein Rundholz aufzubiegen, brach der Korpus komplett durch. Aber so war es einfacher. Neu geleimt und fertig. Holz bricht fast nie an der Verleimung, sonder immer daneben.

Anschliessend wurde der Korpus beidseitig plan gefräst (er ist jetzt dünner als das Original), die Farbe von den Seiten entfernt, die Vertiefung für den E-Fach-Deckel neu gefräst (der Excenterschleifer wink), alles geschliffen, grundiert und lackiert.

Die Bohrung für die Anschlussbuchse wurde mit dem Dremel erweitert. Hier besteht oft ein Problem. Die Bohrung ist knapp - Kontakte der Buchse berühren das Holz. In dem Moment, wo man das E-Fach richtig abschirmt, hat man hier einen Kurzschluss.

Hals

Hier musste ein Aufleimer (Ahornstartfurnier) drauf, da der Sattel nicht genug Auflagefläche hatte. Danach passte der Sattel

Lackierung

Ich wollte mal "Rosteffekt" probieren. Grundiert, Rosteffekt lackiert, angeschliffen um die scharfkantige Struktur des Rosteffektlackes zu brechen und mit Airbrush Effekte gesetzt. Logo auflackiert und das ganze mit Seidenmatt in mehreren Schichten lackiert. 

Zusammenbau

Das Vibrato sass falsch. Die urspünglichen Bohrungen wurden verschlossen und neue gebohrt. Es fehlte die Zugabe. Bei einer Mensur von 25 1/2" heisst das, dass die Saite bei ca. 25 3/4" auf dem Reiter aufliegen muss. Nachdem Einstellen von Halskrümmung und Saitenlage hatte die Saitenlage am 17. Bund 1/8" Höhe. Dies entspricht zwar der Vorgabe für ein Floyd Rose, ist aber "waaahhhhhnnnnsinnig" hoch. Eine Korrektur des Halswinkels schuf Abhilfe.

Ebenfalls musste der Klemmsattel angepast werden. Obwohl die Sattelnut korrekt war, klirrte die hohe E-Saite auf dem ersten Bund. Eine angepasste Unterlage löste das Problem.

Elektrik

2 Railbucker, die noch rumlagen, große 500K Potis log., Umschaltung d. Pickups mit Micorkippschaltern auf split/parallel/seriell (normal) und natürlich gescheit abgeschirmt.

nach oben